Jan Vaněk wurde in Třebíč (heute Tschechische Republik) in die Familie des Besitzers einer florierenden Tischlerei geboren. Er absolvierte eine Fachschule für Holzverarbeitung in Chrudim (damals Böhmen) und arbeitete anschließend in Möbelwerkstätten in München, Stuttgart und Heilbronn. In dieser Zeit lernte er bedeutende Persönlichkeiten der europäischen modernen Architektur kennen, die seine zukünftige Arbeit beeinflussten. In den 1910er Jahren übernahm er die Firma seines Vaters in Třebíč und benannte sie in „Uméleckoprümyslový dílny“ um.
Vaněk arbeitete mit einer Reihe führender tschechischer und ausländischer Architekten zusammen, darunter Bruno Paul, Jan Kotěra, Rudolf Stockar, Karl Bertschem, Adalbert Niemeyer oder J.M. Olbrich, die für das Unternehmen individuelle und industriell gefertigte Möbel entwarfen. Da das Unternehmen expandierte, errichtete Vaněk in den Jahren 1919–1921 einen neuen Betriebskomplex nach dem Entwurf von Josef Gočár. Neben der Fabrik befanden sich im Gebäude Büros, Ausstellungsräume und die Wohnung des Eigentümers.
Die Hauptpolitik des Unternehmens bestand darin, allen Bevölkerungsschichten modernen und dennoch erschwinglichen Wohnraum zu bieten. Vaněk betrachtete Nützlichkeit, Funktionalität und hygienische Sicherheit als wesentliche Eigenschaften der Wohnungseinrichtung. Serienmöbel sollten nach seinen Vorstellungen aus hochwertigen Materialien mit hoher Variabilität hergestellt werden, damit sie an die Art der Wohnung oder des Hauses angepasst werden können
Ende 1920 erreichte Vaněks Finanzkrise, die ihn während seines gesamten Geschäftslebens verfolgte, ihren Höhepunkt und er war gezwungen, mit der Brünner Firma „Karel Slaviček, umělecké nábytkové a stavební stolařství“ (Karel Slaviček, Kunstmöbel- und Bauschreinerei) zu fusionieren. welches später in „Spojené uměleckoprůmyslové závody, a.s.“ umbenannt wurde, später bekannt als „Spojené U.P. závody, a.s. Brno“ – das größte Möbelunternehmen der Tschechoslowakei in der Vorkriegszeit mit 25 Filialen in allen größeren Städten in Böhmen, Mähren und der Slowakei sowie Exporten nach Westeuropa. Im Rahmen der Konsolidierung war seit 1923 die Moravská banka (Bank von Mähren) als Mehrheitsaktionärin an der Führung des Unternehmens beteiligt.
Vaněk, as general director after the merger of the companies, was dismissed in 1925 due to the poor economic performance of the company. Before he left “U.P. závody”, he began to publish the professional magazine “Bytová kultura – Sborník průmyslového umění”..
Im Jahr 1925 gründete er zusammen mit Stanislav Kučera und Vilém Hrdlička das Unternehmen „Standart, bytová společnost S.B.S.“ (Standard Housing Company), die bis 1932 bestand. Der prestigeträchtigste Auftrag für Vaněks Unternehmen war die Herstellung von Möbeln für die Villa Tugendhat in Brünn.
1932 verließ Vaněk Brünn und ließ sich in Prag nieder. In Prag beschäftigte er sich mit Wohnungsbau und gründete die „Moderne Wohnberatung“ (PMB), „Workshops für Haus und Garten“ und andere Firmen. Er entwarf und realisierte architektonische Lösungen für zahlreiche Ausstellungen.
Während des Krieges arbeitete er von 1939 bis 1943 als externer Professor an der Bata-Universität in Zlín im Bereich Arrangement und Ausstellungsmanagement.
Nach dem Zweiten Weltkrieg beteiligte er sich an der Gründung und Leitung des „Blok uměleckého průmyslu“ (Kunstindustrieblock). 1948 wurde er stellvertretender Vorsitzender des BAPS (Block der fortschrittlichen Architekturverbände). Seit 1948 ist Vaněk Generaldirektor der „Československé dřevozpracující závody“ (tschechoslowakische Holzverarbeitungsbetriebe) – ein Unternehmen, das durch die Verstaatlichung verschiedener Unternehmen entstand, die zu einem einzigen Unternehmen zusammengelegt wurden. 1954 wurde er Direktor der „Dřevařský vývoj“ (Holzentwicklung).
Referenzen:
- Jindřich Chatrný (ed.). Jan Vaněk 1891–1962. Civilizované bydlení pro každého(Zivilisiertes Leben für alle), Brno: Muzeum města Brna, 2008. ISBN 978-80-86549-39-2
- Jan Vaněk, Bytová kultura, sborník průmyslového umění, Brno 1924-1925